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Testentwurfsmethoden

Testentwurfsmethoden

Testentwurfstechniken sind ein essenzielles Werkzeug, um die Qualität von IT-Systemen effektiv zu prüfen und nachzuweisen. Trotz ihrer Bedeutung werden sie von vielen Testern noch immer nicht ausreichend genutzt. Diese Techniken lassen sich in vier Hauptgruppen einteilen, und es ist entscheidend, mindestens eine oder zwei aus jeder Gruppe zu beherrschen, um flexibel auf unterschiedliche Anforderungen reagieren zu können. Die Auswahl der richtigen Methode hängt stark vom jeweiligen Problem ab, und gezielte Empfehlungen können helfen, die Teststrategie zu optimieren. Die richtige Anwendung dieser Techniken trägt maßgeblich zu einem strukturierten und erfolgreichen Testprozess bei.

Podcast Episode zu Testentwurfsmethoden

In dieser Folge spreche ich mit Rik Marselis über Testentwurfstechniken. Rik, der diese Techniken seit fast 25 Jahren lehrt, teilte seine Gedanken darüber, warum so viele Tester sie nicht ausreichend nutzen. Er erklärt, warum diese Methoden so wichtig sind, insbesondere wenn man die Qualität von IT-Systemen nachweisen will. Wir sprechen auch darüber, wie Testentwurfstechniken in vier Haupttypen eingeteilt werden können und warum es für Tester entscheidend ist, mindestens eine oder zwei Techniken aus jeder Gruppe zu kennen. Rik erzählt von seinen drei Lieblingstechniken und gibt Tipps, wie man die richtige Technik für ein bestimmtes Problem auswählt.

“So we make them aware of the fact that basically there are four things relevant for selecting a test design technique: the kind of testing problem, the quality characteristic, the risk level, and the skills of the involved people.” - Rik Marselis

Rik Marselis ist leitender Qualitätsberater bei Sogeti in den Niederlanden. Er ist ein angesehener Referent, Trainer, Autor, Berater und Coach, der viele Organisationen und Personen bei der Verbesserung ihrer Qualitätsentwicklungs- und Testpraxis unterstützt hat, indem er Werkzeuge und Checklisten zur Verfügung stellte, praktische Unterstützung leistete und tiefe Diskussionen führte. Seine Präsentationen werden immer für ihre Lebendigkeit und seine Verwendung von praktischen Beispielen mit humorvollen Vergleichen geschätzt.

Highlights der Episode

  • Testentwurfsverfahren sind essenziell, um die Abdeckung nachzuweisen und die Qualität von IT-Systemen sicherzustellen.
  • Die TMAP-Zertifizierung konzentriert sich inzwischen auf eine kleinere Auswahl von Techniken, um deren Lernen und Anwendung zu verbessern.
  • Praxisnahe Beispiele und Vorlagen können Testern dabei helfen, die Verfahren besser zu verstehen und anzuwenden.
  • Entwickler, die oft auf Codeabdeckung fokussiert sind, können von Testentwurfsverfahren wie Äquivalenzklassenbildung profitieren.
  • Die Vermittlung und Anwendung von Testentwurfsverfahren kann in verschiedenen Testumgebungen wertvolle Erkenntnisse liefern.

Warum Testentwurfstechniken oft übersehen werden und wie man sie effektiv einsetzt

Warum werden Testentwurfsverfahren nicht häufig genutzt?

Testentwurfsverfahren bieten eine strukturierte Grundlage für das Testen von IT-Systemen, doch ihre Anwendung ist noch immer nicht weit verbreitet - obwohl sie zum Teil schon lange Zeit existieren. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass Testern oft der Übertrag in die Praxis schwer fällt. Laut ISTQB und TMAP bietet die Kombination aus erfahrungsbasierten Methoden wie explorativem Testen und strukturierten Testentwurfsverfahren eine umfassende Abdeckung und erhöht das Vertrauen in die Funktionalität eines Systems.

Die Herausforderung der Vielfalt

Ein weiterer Hemmschuh ist die große Anzahl verfügbarer Testentwurfsverfahren. Tatsächlich gibt es laut Forschungsergebnissen rund 25 bis 30 Verfahren. Diese Vielfalt kann Tester überfordern und die Auswahl erschweren. Eine Fokussierung auf fünf zentrale Verfahren bietet jedoch eine praktikable Lösung: Äquivalenzklassenbildung, Grenzwertanalyse, Pfadtest, Entscheidungstabellen und syntaktisches Testen. Ergänzend dazu spielt exploratives Testen als erfahrungsbasierte Methode eine wichtige Rolle.

Kategorisierung von Testentwurfsverfahren

Testentwurfsverfahren lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen: prozessorientierte Verfahren (z. B. Pfadtest), bedingungsorientierte Verfahren (z. B. Entscheidungstabellen), datenorientierte Verfahren (z. B. Äquivalenzklassenbildung) und erscheinungsorientierte Verfahren (z. B. syntaktisches Testen). Das Verständnis dieser Kategorien erleichtert die Auswahl geeigneter Verfahren. Für unterschiedliche Problemstellungen ist der Einsatz passender Methoden entscheidend – beispielsweise wäre ein bedingungsorientiertes Verfahren für ein datenorientiertes Problem ineffektiv. Wer mindestens ein oder zwei Verfahren aus jeder Kategorie beherrscht, verfügt über ein vielseitiges Werkzeugset.

Praktische Anwendung der Verfahren

Die Umsetzung dieser Methoden im Arbeitsalltag kann ohne geeignete Hilfsmittel schwierig sein. Einige Verfahren wie die Grenzwertanalyse sind so intuitiv, dass sie oft unbewusst angewendet werden. Komplexere Ansätze wie Entscheidungstabellen profitieren hingegen von standardisierten Vorlagen, etwa aus TMAP. Solche Vorlagen erleichtern die korrekte und effiziente Anwendung und senken die Hemmschwelle bei der Nutzung.

Schulungen und Praxisbeispiele

Eine effektive Einführung in Testentwurfsverfahren erfordert Schulungen, die auf realen Beispielen basieren. Die Anwendung dieser Methoden auf konkrete Prozessabläufe, wie sie beispielsweise bei Business-Analysten durchgeführt wird, erhöht das Verständnis und die Akzeptanz. Dieser praxisnahe Ansatz zeigt den direkten Nutzen der Verfahren im jeweiligen Arbeitskontext und erleichtert deren Einsatz.

Fazit

Testentwurfsverfahren sind ein unverzichtbares Werkzeug für hochwertige und umfassende Softwaretests. Durch die Konzentration auf zentrale Methoden, das Verständnis der Kategorien und die Nutzung von Vorlagen und Schulungen können Tester diese Verfahren effizient in ihren Arbeitsalltag integrieren. Dies führt zu einer systematischeren und fundierteren Qualitätssicherung von IT-Systemen.

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