Business Analyst mit Qualitätsblick
Die Integration von Qualität in den Softwareentwicklungsprozess sollte von Anfang an Priorität haben. Die Erfahrungen aus dem Testing-Bereich können...
Erfolgreiche Führung im Bereich Software-Testing erfordert klare Modelle und eine starke Qualitätskultur. Das ACT2LEAD-Modell bietet einen Ansatz, um das Testen als zentralen Bestandteil des Softwareentwicklungsprozesses zu etablieren. Dabei stehen Transparenz, Kontextbewusstsein und die Balance zwischen Automatisierung und menschlicher Expertise im Fokus. Lernen und die Fähigkeit, sich an Risiken anzupassen, sind weitere entscheidende Elemente. Ein praxisnahes Handbuch unterstützt dabei, diese Prinzipien effektiv umzusetzen und eine nachhaltige Teststrategie aufzubauen.
In der heutigen Folge geht es um Software Test Leadership. Kari Kakkonen ist seit Jahrzehnten im Bereich Softwaretests tätig und stellt uns sein ACT2LEAD-Modell vor. Dieses Modell konzentriert sich darauf, das Testen zu einem Kernbestandteil des Softwareentwicklungsprozesses zu machen und sicherzustellen, dass es effektiv geführt wird. Kari betonte die Notwendigkeit einer Qualitätskultur, in der das Testen transparent und kontextabhängig ist und sowohl die Automatisierung als auch die menschliche Arbeit umfasst. Er spricht auch über die Bedeutung des Lernens und der Anpassung an Risiken. Für diejenigen, die tiefer eintauchen möchten, hat Kari auch ein Handbuch zu diesem Thema entwickelt.
“If you need to ask one person how does this software work and what is this software all about you actually should go to the tester. Because the tester has the big picture.” - Kari Kakkonen
Kari Kakkonen ist seit fast 30 Jahren im Bereich Softwaretests tätig. Er ist Mitautor des “ACT 2 LEAD Software Testing Leadership Handbook”. Kari ist Gewinner des EuroSTAR Testing Excellence Award 2021, Gewinner des Tester of the Year in Finland Award 2021 und Gewinner des DASA Exemplary DevOps Instructor Award 2023. Er ist Autor und CEO von Dragons Out Oy, das ein Fantasy-Buch entwickelt hat, um Kindern das Testen von Software beizubringen. Kari arbeitet bei Gofore Verify Oy als Expertise Capability Owner und betreibt ein Schulungsunternehmen, das Softwaretests, agile, DevOps- und KI-Schulungen in Europa anbietet. Er arbeitet hauptsächlich mit agilem Testen, Lean, Testautomatisierung, DevOps und KI.
Ein entscheidender Aspekt im Software-Test ist der Mangel an Leadership. Während Teams auf operativer Ebene ihre Aufgaben gut bewältigen, fehlt es häufig an einer übergeordneten Strategie, die eine Kultur der Qualität und innovativer Testpraktiken fördert. Obwohl viele Führungskräfte das Testen als notwendig erachten, mangelt es oft an einem tiefgehenden Verständnis für dessen Bedeutung. Dieser Mangel kann dazu führen, dass Chancen zur Verbesserung der Softwarequalität durch strategische Führung ungenutzt bleiben.
Das Modell “ACT2LEAD” umfasst die Elemente: Add Testing to Everything, Context-driven testing, Transparency, Automation and Human involvement, Learning, Enabling Quality Culture, Adapting to Risks und Diversity. Jedes dieser Elemente adressiert spezifische Aspekte, um das Software-Testing in Unternehmen zu verbessern.
Transparenz ist ein zentraler Bestandteil des Modells. Offener Informationsaustausch über Testprozesse schafft eine Umgebung, in der alle Beteiligten zur Lösung von Qualitätsproblemen beitragen können. Dabei sollte Transparenz jedoch gezielt eingesetzt werden, um Stakeholder nicht mit unnötigen Details zu überfordern. Ebenso wichtig ist die Anpassung an Risiken. Der Fokus der Testaktivitäten sollte auf den Bereichen liegen, die das höchste Risiko bergen.
Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Automatisierung und menschlicher Beteiligung ist entscheidend. Automatisierung erhöht die Effizienz, indem sie kontinuierliche Integrations- und Delivery-Pipelines ermöglicht. Gleichzeitig ist menschliche Kreativität unersetzlich, insbesondere für exploratives Testen und die Lösung komplexer Probleme. Beide Elemente sind essenziell für einen ganzheitlichen Testansatz.
Testing bietet Organisationen die Möglichkeit, ihre Software umfassend zu verstehen und Testmethoden kontinuierlich zu verbessern. Tester haben oft einen breiteren Überblick über die Funktionalität der Software als andere Beteiligte. Eine Qualitätskultur wird gefördert, indem gute Testpraktiken auf allen Managementebenen unterstützt und etabliert werden.
Vielfalt im Testen bezieht sich auf den Einsatz unterschiedlicher Testtechniken, die Einbindung verschiedener Perspektiven sowie die Nutzung vielseitiger Tools und Methoden. Diese Vielfalt ermöglicht umfassendere und robustere Testergebnisse, da unterschiedliche Blickwinkel ein breiteres Spektrum an Fehlern aufdecken können.
ACT2LEAD dient als praktisches Framework und Checkliste für Unternehmen, die ihre Testprozesse verbessern möchten. Es stellt sicher, dass alle Aspekte der Qualitätssicherung umfassend abgedeckt werden. Gleichzeitig fördert es eine Umgebung, in der Qualität nicht nur die Verantwortung der Tester, sondern aller Beteiligten ist.
Testmanagement umfasst die Planung, Steuerung und Überwachung aller Testaktivitäten innerhalb eines Softwareprojekts. Es stellt sicher, dass Softwarefehler frühzeitig erkannt und behoben werden, um die Qualität des Endprodukts zu gewährleisten. Dazu gehören die Definition von Teststrategien, die Organisation des Testteams und die Auswahl geeigneter Testwerkzeuge. Ein effektives Testmanagement minimiert Risiken und optimiert den gesamten Entwicklungsprozess.
Der Testmanager ist verantwortlich für die Konzeption, Planung und Überwachung aller Testaktivitäten. Er koordiniert das Testteam, stellt die Einhaltung von Qualitätsstandards sicher und kommuniziert mit anderen Projektbeteiligten. Zudem identifiziert er Risiken, plant Testressourcen und überwacht den Fortschritt der Testphasen. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Qualität des Softwareprodukts sicherzustellen und den Testprozess effizient zu gestalten.
In agilen Projekten wird das Testmanagement flexibel und iterativ gestaltet. Der Testmanager arbeitet eng mit dem Entwicklungsteam zusammen, um Tests kontinuierlich in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Dies beinhaltet regelmäßige Tests in kurzen Entwicklungszyklen, die Anpassung von Testplänen an sich ändernde Anforderungen und die Förderung einer kollaborativen Testkultur. Ziel ist es, die Softwarequalität durch frühzeitiges und kontinuierliches Testen sicherzustellen.
Der Testprozess gliedert sich in mehrere Phasen: Testplanung, Testanalyse und -design, Testimplementierung, Testdurchführung, Bewertung der Testergebnisse und Testabschluss. In der Planungsphase werden Teststrategien entwickelt, gefolgt von der Erstellung von Testfällen in der Analyse- und Designphase. Die Implementierung bereitet die Testumgebung vor, während in der Durchführungsphase die Tests ausgeführt werden. Abschließend werden die Ergebnisse bewertet und dokumentiert.
Häufige Herausforderungen im Testmanagement sind unzureichende Planung, fehlende Ressourcen, unklare Anforderungen und Kommunikationsprobleme im Team. Zudem können technische Hürden, wie die Integration von Testwerkzeugen, und der Umgang mit sich ändernden Projektanforderungen den Testprozess erschweren. Ein proaktives Risikomanagement und eine flexible Anpassung an Projektänderungen sind entscheidend, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Die Auswahl geeigneter Testwerkzeuge basiert auf den spezifischen Anforderungen des Projekts. Zunächst werden die benötigten Funktionen identifiziert, gefolgt von einer Bewertung verfügbarer Tools hinsichtlich ihrer Eignung. Faktoren wie Kosten, Benutzerfreundlichkeit, Integration in bestehende Systeme und Support werden berücksichtigt. Eine sorgfältige Analyse stellt sicher, dass das ausgewählte Werkzeug den Testprozess effektiv unterstützt.
Häufige Fehler im Testmanagement sind fehlende Planung, unzureichende Ressourcenallokation und das Ignorieren von Risiken. Um diese zu vermeiden, ist eine systematische Planung essenziell, einschließlich klarer Teststrategien und realistischer Zeitpläne. Regelmäßige Überprüfungen des Testfortschritts, effektive Kommunikation im Team und eine flexible Anpassung an Projektänderungen tragen ebenfalls dazu bei, Fehler zu minimieren und die Softwarequalität zu sichern.
Die Qualität der Testdurchführung wird durch verschiedene Metriken bewertet, wie Testabdeckung, Fehlerentdeckungsrate und die Anzahl der wiederholten Fehler. Zudem werden die Einhaltung von Zeitplänen, die Effektivität der Testfälle und die Zufriedenheit der Stakeholder berücksichtigt. Regelmäßige Reviews und Audits des Testprozesses helfen dabei, Schwachstellen zu identifizieren und kontinuierliche Verbesserungen umzusetzen.
Risiken in Software-Test-Projekten umfassen Zeitverzögerungen, Budgetüberschreitungen, unklare Anforderungen und technische Herausforderungen. Ein effektives Risikomanagement beginnt mit der Identifizierung potenzieller Risiken, gefolgt von einer Bewertung ihrer Wahrscheinlichkeit und Auswirkung. Durch die Entwicklung von Gegenmaßnahmen und kontinuierliches Monitoring können Risiken minimiert und der Projekterfolg sichergestellt werden.
Ein effektiver Testplan definiert klare Ziele, Strategien und den Umfang der Testaktivitäten. Er beinhaltet Zeitpläne, Ressourcenallokation, Testumgebungen und Kriterien für den Testabschluss. Zudem werden Risiken identifiziert und Maßnahmen zu deren Minderung festgelegt. Eine klare Dokumentation und regelmäßige Aktualisierung des Testplans gewährleisten, dass alle Beteiligten informiert sind und der Testprozess reibungslos verläuft.
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