Robin Van ist Quality Specialist bei OTTO. Sein Fokus liegt hierbei in der Orchestrierung der Qualitätssicherung in einem agilen Umfeld mit einer großen Anzahl an Entwicklungsteams. Zudem beschäftigt er sich mit den Besonderheiten bei der Qualitätssicherung in der App-Entwicklung.
Ein immer schneller werdendes Arbeitsumfeld mit Praktiken wie Continuous Integration & Delivery erfordern einen hohen Automatisierungsgrad in der Qualitätssicherung. Das Software Testing entwickelt sich weiterhin in ein komplexeres und technischeres Aufgabenumfeld. Durch einen App-First Ansatz kommen weitere Komplexitäts-Faktoren wie die Gerätevielfalt und auch die Einflussfaktoren einer mobilen Nutzung des Software-Produktes hinzu. Um sich diesen Herausforderungen stellen zu können, sollte das Qualitätsverständnis innerhalb des Unternehmens und der Entwicklungs-Teams auf ein einheitliches Level gebracht werden.
Damit die Qualitätssicherung möglichst früh in den Entwicklungsprozess integriert wird, sollte das Qualitätsverständnis durch kompetente Qualitäts-Managerinnen im gesamten Wirkungskreis vereinheitlicht und prominent gemacht werden. Durch die mit CD einhergehende hohe Anzahl an Releases ist es essenziell, dass die Softwarequalität ein Team-Wert ist und von allen gleichermaßen angenommen wird. Um dies zu erreichen, braucht es kommunikationsstarke Qualitäts-Managerinnen, die beispielsweise im Rahmen von Coachings und intensiver Kommunikation die Fahne für die Qualitätsansprüche hochhalten und die Entwicklung in diesem Bereich voran treiben.
Das Testing findet nach wie vor in allen Phasen der Softwareentwicklung statt, um möglichst früh Schwachstellen entdecken zu können. Ein Qualitäts-Manager übernimmt hierbei die Rolle des Quality Coaches, um die Software Qualität als Team-Wert zu verankern. Schließlich ist das Team ganzheitlich verantwortlich für die Softwarequalität und übernimmt die Aufgaben zur Qualitätssicherung gemeinschaftlich. Im Bezug auf die Komplexitätsfaktoren einer App-First Strategie in Kombination mit CD sollten moderne Testing-Ansätze wie das Crowdtesting in Betracht gezogen werden. Das Testing von Software wird nur ein Teil der anspruchsvollen Disziplin des Qualitätsmanagements sein.
Es ist weiterhin maßgeblich, dass sich Testerinnen und Testmanagerinnen stetig weiterbilden und es sich nicht in ihrem Alltagstrott gemütlich machen. Ferner sollte allen Testerinnen bewusst sein, dass das Testing nicht nur die Software an sich betrifft, sondern beispielsweise auch User Stories und Prozesse, die es zu hinterfragen und optimieren gilt. Es wird immer wichtiger sich von den simplen, automatisierbaren Aufgaben zu lösen und sich den komplexeren Problemstellungen zu widmen. Die Zukunft gehört nicht den Testerinnen sondern den Qualitätsmanagerinnen und darauf sollte man vorbereitet sein.