Trends im Testing
Die Weiterentwicklung des Software-Testings steht zunehmend im Zeichen von Künstlicher Intelligenz (KI). Dabei lassen sich zwei zentrale Bereiche...
Das vergangene Jahr im Software-Testing war geprägt von zentralen Themen wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Barrierefreiheit. Gesetzgebungen wie der EU-Accessibility-Act und der Cyber Resilience Act spielen dabei eine Schlüsselrolle, da sie als treibende Kräfte für die Weiterentwicklung fungieren. Im Bereich des Testens wird zunehmend KI eingesetzt, wobei es darauf ankommt, eine ausgewogene Balance zwischen menschlicher Expertise und maschineller Unterstützung zu finden. Auch in Zukunft bleiben diese Trends und die Teilnahme an Fachkonferenzen wichtige Aspekte, um Innovationen und Best Practices weiter voranzutreiben.
In unserer Silvester-Sonderfolge habe ich mich mit Florian Fieber zusammengesetzt, um das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Wir haben über die vielen Konferenzen gesprochen, die Florian besucht hat, und die dominierenden Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Barrierefreiheit. Florian betonte die Wichtigkeit von Gesetzgebungen wie dem EU-Accessibility-Act und dem Cyber Resilience Act, die als Treiber für die Themen fungieren. Wir haben auch darüber diskutiert, wie KI im Testen eingesetzt wird und dass es eine Balance zwischen menschlicher Expertise und maschineller Unterstützung braucht. Zum Schluss haben wir unsere Pläne für das nächste Jahr geteilt, darunter weitere Konferenzen und unsere Arbeit bei ISTQB. Es war ein tolles Gespräch, das das Jahr perfekt abschließt.
“Das Metathema an allen Ecken und Enden war natürlich KI, ja, Testen von und mit KI komplett durchdekliniert. Es gibt auch erste Formate oder einige eigentlich schon, die sich wirklich ausschließlich um das Testen mit KI oder von KI kümmern.” - Florian Fieber
Florian Fieber studierte Medieninformatik und Information Systems, danach war er als Softwareentwickler und wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Sein Fachgebiet umfasst heute alle Aspekte der Qualitätssicherung im Softwarelebenszyklus, mit einem Schwerpunkt auf Testmanagement und Prozessverbesserung. Seit 2018 ist er aktiv im German Testing Board e.V. (GTB), wo er u.a. als Leiter der Arbeitsgruppe Acceptance Testing fungiert und seit 2022 als Vorsitzender des GTB dient.
Im Jahr 2023 standen zahlreiche Konferenzen im Bereich Software-Qualität und Testing im Mittelpunkt. Zu den wichtigsten Veranstaltungen zählten die Software-Quality-Days in Wien, der German Testing Day, die TACON in Leipzig und die Testing United. Diese Events boten eine ideale Plattform, um sich über aktuelle Trends auszutauschen und neue Entwicklungen in der Branche zu diskutieren. Besonders das Thema Künstliche Intelligenz (KI) war omnipräsent und spielte eine zentrale Rolle in Vorträgen und Diskussionen. Der Fokus lag sowohl auf dem Testen von KI-Systemen als auch auf der Nutzung von KI zur Optimierung von Testprozessen.
Künstliche Intelligenz ist längst ein Schwerpunktthema in der Test-Community. Verschiedene Veranstaltungen, wie die SIX-Info-Days oder die Testing United, widmeten sich vollständig den Potenzialen und Herausforderungen im Umgang mit KI. Dabei wurde intensiv untersucht, wie KI getestet werden kann, aber auch, wie sie Testprozesse effizienter gestalten kann. Ein zentraler Aspekt war die Verbindung von menschlichem Know-how und maschineller Intelligenz: KI fungiert nicht als Ersatz für gute Tester, sondern ergänzt und verstärkt deren Fähigkeiten.
Barrierefreiheit war ein weiteres bedeutendes Thema des Jahres, insbesondere im Kontext des bevorstehenden EU-Accessibility-Acts. Dieser fördert die Entwicklung barrierefreier Anwendungen und hat das Interesse an Accessibility-Testing stark gesteigert. Gesetzliche Anforderungen sind oft ein Katalysator für Innovationen, und so rückte das Thema Barrierefreiheit in den Mittelpunkt vieler Diskussionen und Projekte. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Anwendungen für alle Nutzer zugänglich zu machen, was umfangreiche Tests und spezialisierte Ansätze erfordert.
Neben der Barrierefreiheit sind auch Cyber Security und der Cyber Resilience Act zentrale Themen im Testbereich. Diese neuen Regulierungen verlangen von Unternehmen, strengere Tests durchzuführen, um die Sicherheit ihrer Produkte zu gewährleisten. Solche Anforderungen stellen nicht nur Herausforderungen dar, sondern bieten auch Chancen, da sie den Fokus auf essenzielle Qualitätsaspekte lenken und Innovationen im Bereich der Produktsicherheit fördern.
Der Blick in die Zukunft zeigt, dass Künstliche Intelligenz weiterhin ein dominierendes Thema bleiben wird. Die Integration von KI in Testprozesse dürfte sich normalisieren, und die Werkzeuge zur Überprüfung von KI-Systemen werden weiterentwickelt. Darüber hinaus gewinnen Themen wie DevOps, Quality Engineering und agile Methoden an Bedeutung. Auch Low-Code- und No-Code-Plattformen für die Testautomatisierung versprechen, den Testprozess weiter zu vereinfachen und zu beschleunigen. Der Fortschritt in diesen Bereichen wird die Arbeitsweise in der Test-Community nachhaltig prägen und neue Möglichkeiten eröffnen.
Im Jahr 2025 zeichnen sich im Software Testing mehrere bedeutende Trends ab. Dazu zählen die verstärkte Integration von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning zur Automatisierung und Optimierung von Testprozessen, der vermehrte Einsatz von Low-Code- und No-Code-Plattformen, um die Testautomatisierung auch für Nicht-Programmierer zugänglich zu machen, sowie ein gesteigertes Augenmerk auf die Barrierefreiheit von Webanwendungen, um den gesetzlichen Anforderungen und Nutzerbedürfnissen gerecht zu werden.
Die verstärkte Nutzung von Low-Code- und No-Code-Plattformen im Software Testing ermöglicht es, Testautomatisierung ohne tiefgehende Programmierkenntnisse durchzuführen. Dies führt zu einer Demokratisierung des Testprozesses, da auch Fachabteilungen ohne IT-Hintergrund Tests erstellen und ausführen können. Dadurch werden Testzyklen beschleunigt, die Zusammenarbeit im Team verbessert und die Qualität der Software gesteigert.
Die Barrierefreiheit im Web gewinnt im Software Testing zunehmend an Bedeutung, da gesetzliche Vorgaben und gesellschaftliche Erwartungen den gleichberechtigten Zugang zu digitalen Inhalten fordern. Tester müssen sicherstellen, dass Anwendungen den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) entsprechen, um Nutzern mit unterschiedlichen Fähigkeiten eine optimale Nutzung zu ermöglichen. Dies erfordert spezialisierte Testmethoden und -tools, um die Einhaltung der Barrierefreiheitsstandards zu überprüfen.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) revolutioniert das Software Testing, indem sie die Automatisierung von Testfällen, die Fehlererkennung und -analyse sowie die Optimierung von Teststrategien ermöglicht. KI-gestützte Tools können Muster erkennen, Prognosen erstellen und sich an veränderte Bedingungen anpassen, was zu effizienteren und genaueren Testergebnissen führt.
Die Testumgebungssimulation, auch bekannt als Service-Virtualisierung, ermöglicht es, reale Testumgebungen virtuell nachzubilden. Dies reduziert den Bedarf an physischer Hardware, senkt den Energieverbrauch und unterstützt somit umweltfreundlichere IT-Praktiken im Sinne des Green Computing. Unternehmen können dadurch ihre CO₂-Bilanz verbessern und gleichzeitig Kosten sparen.
Die Integration der Qualitätssicherung (QA) in den gesamten Entwicklungszyklus, oft als Shift-Left-Ansatz bezeichnet, ermöglicht es, Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Dies führt zu einer höheren Softwarequalität, verkürzt die Entwicklungszeit und reduziert die Kosten für spätere Fehlerkorrekturen. Ein ganzheitlicher QA-Ansatz fördert zudem die Zusammenarbeit zwischen Entwicklungs- und Testteams.
Mit der steigenden Nutzung mobiler Geräte gewinnt das Testen von mobilen Anwendungen zunehmend an Bedeutung. Tester müssen sicherstellen, dass Apps auf verschiedenen Geräten, Betriebssystemen und Netzwerken reibungslos funktionieren. Dies erfordert spezialisierte Teststrategien, einschließlich Performance-, Usability- und Sicherheitstests, um eine hohe Benutzerzufriedenheit zu gewährleisten.
Der Fachkräftemangel im IT-Bereich führt dazu, dass Unternehmen verstärkt auf Automatisierung und den Einsatz von Low-Code-/No-Code-Tools im Software Testing setzen. Dadurch können auch Mitarbeiter ohne tiefgehende Programmierkenntnisse in den Testprozess eingebunden werden, was die Effizienz steigert und den Personalmangel abmildert.
Die zunehmende Komplexität von Softwaresystemen stellt das Testing vor Herausforderungen wie die Notwendigkeit umfassender Testabdeckung, die Integration verschiedener Technologien und die Sicherstellung der Systemstabilität. Dies erfordert den Einsatz fortschrittlicher Testmethoden, Automatisierung und spezialisierter Tools, um die Qualität und Zuverlässigkeit der Software zu gewährleisten.
Mit steigenden Anforderungen an Datenschutz und Sicherheit müssen Tester verstärkt Sicherheitsprüfungen durchführen, um Schwachstellen zu identifizieren und den Schutz sensibler Daten zu gewährleisten. Dies umfasst Penetrationstests, die Überprüfung der Einhaltung von Datenschutzgesetzen und die Implementierung sicherer Entwicklungspraktiken, um Risiken zu minimieren.
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