Nico Liedl ist Quality Engineer und Advisor mit Schwerpunkt auf agilem Qualitätsmanagement, Testautomatisierung, Prozessverbesserung und organisatorischem Wandel. Er hat Erfahrungen bei verschiedenen komplexen Großprojekten gesammelt. Als Teammitglied, Scrum Master, Teststratege, Release Manager und Trainer hat er praktische Erfahrung und theoretisches Fachwissen zu bieten und möchte diese Erfahrungen mit einem breiten Publikum teilen. Darüber hinaus ist er als Sprecher auf Fachkonferenzen und Autor von Fachartikeln stets im regen Austausch mit der Agilen Tester Community.
Die Software-Welt ist im Wandel. Die technologische Entwicklung ist rasend schnell und auch die Arbeitswelt verändert sich ständig. Eines ist klar: Beides, Technologie und Umfeld, haben massive Auswirkungen auf den Bereich Qualität und Software-Testing. Sei es KI, AR, Blockchain, Quanten und Co - oder Home Office, Agilität, Digitalisierung und New Work.
Es ist entscheidend, die agile Transformation hinzubekommen und wirklich auf neue Arbeitsmodelle umzusatteln. Die meisten Projekte stecken gerade mitten in diesem Prozess.
Es ist nötig, sich den Themen sinnvoll anzunähern und Lösungen dafür zu entwickeln. Dies ist aktuell ein Thema, wo noch sehr viel Eigenleistung nötig ist, da es noch keine wirklich belastbaren Assets dafür gibt.
Das Modell unseres HoaQ kann hier helfen. Initial sollte die Konzentration auf die Basics gerichtet werden. Dann erfolgt der Aufbau von belastbaren Strukturen und im Anschluss kann die Dach-Weiterentwicklung von Lean Quality Management folgen, welches unter anderem die Themen KI, AR, Blockchain, Quanten etc. behandelt. Meiner Meinung nach ist hier noch sehr viel Potenzial vorhanden.
Wir werden immer weiter getrieben sein von Technologie und der damit aufkommenden Geschwindigkeit. Daher werden wir uns als Tester immer weiter strecken müssen, um mit neuen Rollen wie SDET (Software Developer in Test) all dem gewachsen zu sein.
Der andere Bereich ist das Coaching. Über gezielte Coaching-Rollen und dazu gehörende Ausbildung müssen Qualität und entsprechenden Methodiken auf die Gesamtteams ausgerollt werden. Die gemeinsame Verantwortung muss im Team getragen und selbstverständlich angenommen werden.
Wenn diese Rollen stehen, dann kann man sich mit den entsprechenden SMEs an die Reise machen. Wie kommt man dahin? Hier gibt es immer weniger Assets, die wiederverwendbar sind. Lösungen müssen immer mehr auf das individuelle Umfeld angepasst und entwickelt werden.
Ein Leben im echt agilen Arbeitsumfeld ist essentiell.
Es ist von Bedeutung, Projekte zu eliminieren, die sich die neue Arbeitsweise “vorgaukeln”, letztendlich aber noch im Wasserfall gefangen sind.
Testmanager gehören abgelegt, denn mit diesem Wording kann man “New Work” nicht vorleben. Quality Engineers sind in meinem Umfeld die Personen, die ernsthaft selbstorganisiertes Arbeiten und Selbstverantwortung im Team anstreben.
Verantwortung muss am Ende geteilt werden und der Quality Engineer ist dafür verantwortlich, dass dieses Teilen nicht zu Mehraufwänden und doppelter Arbeit führt. Er muss Überschneidung auflösen und durch Continuous Improvement die Projekte zum Idealbild führen.
Buchzusammenfassung (deu):
Toni Morrison sagte einmal: “Wenn es ein Buch gibt, das du lesen möchtest, das aber noch nicht geschrieben wurde, musst du es selbst schreiben.”
Das haben wir also getan. Wer hatte in der Vergangenheit nicht seine liebe Mühe mit der Kombination von Qualitätssicherung/Testing und agilen oder sogar agilen Methoden? Nun, wir schon!
Da wir diese Lücke bei vielen verschiedenen Projekten immer wieder sahen, begannen wir mit der Entwicklung des Konzepts “House of Agile Quality” (HoaQ). Das praxiserprobte, pragmatische HoaQ-Framework hat bereits zahlreichen Unternehmen geholfen, die Herausforderungen der Large Solution Delivery zu meistern. Das HoaQ füllt die Lücke zwischen agilen Frameworks und Test-Frameworks einerseits und überbrückt andererseits die strategische und taktische Ebene des Lean Quality Management.