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Psychische Gesundheit und Selbstfürsorge - Richard Seidl

Geschrieben von Richard Seidl | 29.05.2023

In dem Interview berichtet Sophie über ihre psychische Erkrankung, die sie während ihres Studiums erlitt. Sie ist Test Automation Engineer und heute spricht sie offen über diese Phase ihres Lebens, sogar am Arbeitsplatz, denn sie möchte das Bewusstsein für psychische Gesundheitsprobleme schärfen und ein unterstützendes Umfeld zu fördern. Ihre Offenheit wurde von Kollegen und Vorgesetzten positiv aufgenommen, was eine ermutigende Wirkung auf ihr Team hatte. Heute hält Sophie Vorträge, um anderen Mut zu machen, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen und so das Tabu um psychische Erkrankungen zu brechen.

“Und ich hab’ beschlossen: ich mache jetzt reinen Tisch und erzähl’ jetzt meinem Chef alles” – Sophie Küster

Als Kind wollte Sophie einmal Ballerina oder Astronautin werden, oder beides. Heute ist sie, nachdem sie Diplome in Mathematik und Jodeln gemacht hat, Test Automation Engineer bei cronn, einem Software-Unternehmen in Bonn. Nachdem sie jahrelang erfolgreich Bugs gejagt hat, setzt sie sich heute aber auch gelegentlich den Entwickler-Hut auf, und schreibt die Bugs einfach selbst. Manchmal spricht sie auf Konferenzen.
Da das Schicksal ihr das eine oder andere Beinchen gestellt hat, liegt es ihr besonders am Herzen, auf die Themen psychische Gesundheit und Selbstfürsorge aufmerksam zu machen, und die Kommunikation darüber zu verbessern.
Wenn sie gerade nicht an ihrem Computer sitzt, findet man sie auf einem Stand-Up-Paddleboard, in einem Zelt (überraschend oft im Regen) oder an einer Ballett-Stange. Leider aber nie in einem Raumschiff.

Highlights in dieser Episode:

  • Sophie Küster spricht offen über psychische Gesundheit und Selbstfürsorge
  • Sie motiviert andere, offen über ihre Bedürfnisse und Probleme zu sprechen
  • Sophie hat ihre eigene Erfahrung mit psychischen Problemen und wie sie diese bewältigt hat
  • Sie spricht auf Konferenzen über das Thema, um Bewusstsein zu schaffen
  • Die Reaktionen auf ihre Offenheit sind überwiegend positiv
  • Das offene Gespräch über psychische Gesundheit kann das Arbeitsumfeld verbessern
  • Es ist wichtig, professionelle Hilfe zu suchen, wenn man Verdacht auf psychische Probleme hat
  • Sophie ermutigt andere, sich gleichgesinnte Personen zu suchen, mit denen sie sprechen können

Ein Gespräch über psychische Gesundheit im Berufsleben

In unserem Podcast spreche ich mit Sophie Küster über ihr Engagement für psychische Gesundheit im Berufsleben. Sie teilt ihre persönliche Geschichte und wie sie lernte, offen über ihre Herausforderungen zu sprechen, um anderen zu helfen.

Ein unerwartetes Thema auf einer IT-Konferenz

Sophies Themenwahl war ungewöhnlich für eine IT-Konferenz: psychische Gesundheit und Selbstfürsorge. Wie sich herausstellte, war es genau diese Thematik, die uns beide verband. Sophie ist Test Automation Engineer bei cronn und ich hatte das Vergnügen, sie in meinem Podcast zu begrüßen, um über ein Thema zu sprechen, das oft im Schatten bleibt – die psychische Gesundheit im Arbeitsumfeld.

Sophies persönliche Geschichte

Sophie teilt ihre eigene Geschichte mit uns: Eine Reise durch Depressionen, Angstzustände und Essstörungen während ihres Studiums. Trotz der Herausforderungen schaffte sie es nicht nur, ihr Diplom zu erlangen, sondern auch ihre psychischen Probleme als Chance für Wachstum und Entwicklung zu sehen. Ihre offene Art, über diese Themen zu sprechen, inspiriert andere dazu, ebenfalls den Mut zu finden und über ihre eigenen Erfahrungen zu berichten.

Der Wendepunkt: Sprechen als Befreiung

Ein Wendepunkt in Sophies Leben war die Agile Testing Days Konferenz, wo sie einen Vortrag über Burnout hörte. Dieses Erlebnis motivierte sie dazu, ihren eigenen Kampf gegen psychische Krankheiten öffentlich zu machen – zunächst gegenüber ihrem Chef und später auf verschiedenen Konferenzen. Seitdem nutzt Sophie jede Gelegenheit, um auf das Tabuthema der psychischen Gesundheitsprobleme im Berufsleben hinzuweisen und wie wichtig es ist, darüber zu sprechen.

Positive Rückmeldungen und Veränderungen im Arbeitsumfeld

Die Offenheit bezüglich ihrer psychischen Gesundheit brachte nicht nur positive Rückmeldungen von Kollegen und Vorgesetzten mit sich, sondern förderte auch ein unterstützendes Umfeld am Arbeitsplatz. Durch Sophies Mut fühlten sich auch andere ermutigt, ihre eigenen Geschichten zu teilen. Dies schuf eine Kultur der Offenheit und des Verständnisses innerhalb des Teams.

Der Einfluss öffentlicher Auftritte

Sophies Engagement beschränkt sich nicht nur auf ihr direktes Arbeitsumfeld; sie nutzt auch öffentliche Plattformen wie Konferenzen, um über psychische Gesundheit zu sprechen. Die Resonanz auf ihre Vorträge ist überwältigend positiv und unterstreicht die Bedeutung des Themas für viele Menschen in der IT- und Softwareentwicklungsbranche.

Meine persönlichen Gedanken

Ich bin tief bewegt von Sophies Geschichte und ihrer Entschlossenheit, ein Licht auf ein Thema zu werfen, das so viele Menschen betrifft, aber selten offen diskutiert wird. Ihre Erfahrungen zeigen deutlich die Kraft des Sprechens und wie es dazu beitragen kann, Stigmata abzubauen und Unterstützungssysteme aufzubauen. Ich hoffe, dass dieses Gespräch andere ermutigt, ebenfalls den ersten Schritt zu machen und über ihre Erfahrungen zu sprechen.