Liberating Structures sind eine Form der Zusammenarbeit, bei der alle im Team einbezogen werden. Diese Methode ist besonders wertvoll, wenn das klassische Meeting oder der Workshop nicht mehr effektiv sind. Sie eröffnet neue Wege, um das Engagement und die Zusammenarbeit zu steigern. Liberating Structures sind einfach gestaltet und ohne Training umsetzbar. Christian erzählt davon, wie er Liberating Structures in Teams etabliert und wie er sie auch selbst nutzt.
“Kennst du diese schöne Aussage: ‘Ich habe das System kaputt gespielt?’ (…) Ich glaub da ja nicht dran, das einzige, was wir kaputt machen, sind die Illusionen die andere haben, dass das funktionieren könnte” – Christian Kram
Als Trainer und Berater fokussiert Christian sich auf Software Testing und Agilität. In über einem Jahrzehnt in verschiedenen Rollen trug er wesentlich zur Qualitätssicherung in Kundenprojekten bei. Er legt besonderen Wert auf agiles und exploratives Testen sowie Qualitätsbewusstsein im Entwicklungsprozess. Als agiler Coach und Product Owner etablierte er agile Methodiken in Projekten und teilt sein praxisnahes Wissen in Schulungen zum Thema Product Ownership.
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In der neuesten Podcast-Episode spreche ich mit Christian Kram über Liberating Structures – ein Toolkit, das Engagement und Kollaboration in Teams fördern soll. Wir tauchen in die Bedeutung, Anwendung und den Nutzen dieser Methoden ein, insbesondere für den Test- und Qualitätsbereich.
Heute durfte ich Christian Kram begrüßen, der seine Begeisterung für Liberating Structures mit uns teilte. Diese Methodensammlung zielt darauf ab, die Zusammenarbeit und das Engagement in Teams zu steigern. Er erklärte uns, wie Liberating Structures weit mehr als nur Workshop-Methoden sind; sie bieten einen Rahmen, um sicherzustellen, dass jeder im Team gehört wird. Dieser Ansatz ist nicht nur bedeutsam für Workshops und Trainings, sondern hat auch das Potenzial, unseren täglichen Arbeitsalltag zu transformieren.
Christian verdeutlichte die Grundidee hinter Liberating Structures: Es handelt sich um einen Werkzeugkasten für Moderationsformen, der darauf abzielt, alle Teilnehmer einzubeziehen und wertvolle Ideen aus der gesamten Gruppe zu extrahieren. Im Gegensatz zu traditionellen Moderationsmethoden, bei denen oft eine Person die Diskussion dominiert, ermöglichen es Liberating Structures jedem Einzelnen, seinen Beitrag zu leisten. Diese Methode kann dazu beitragen, die üblichen Hürden wie den ‘HIPPO-Effekt’, bei dem die Meinung der hierarchisch höchstplatzierten Person überwiegt, zu überwinden und stattdessen eine Umgebung des gemeinsamen Entdeckens und Lernens zu schaffen.
Ein Beispiel für die Anwendung von Liberating Structures lieferte Christian mit dem ‘1-2-4-All’-Format. Dieses Format fördert individuelle Reflexion sowie den Austausch in Zweier- und Vierergruppen und schließlich in der gesamten Gruppe. Diese strukturierte Herangehensweise ermöglicht es jedem Teammitglied, seine Gedanken und Ideen einzubringen – ein Vorgehen, das beispielsweise bei der Entscheidungsfindung über neue Büroflächen sehr hilfreich sein kann. Das Konzept des aktiven Zuhörens und des gemeinsamen Erarbeitens von Lösungen steht im Mittelpunkt dieses Formats.
Als jemand, der aus dem Bereich Testing kommt, war ich besonders neugierig darauf zu erfahren, wie Liberating Structures im Test- und Qualitätsbereich angewendet werden können. Christian erläuterte verschiedene Formate wie ‘Troika Consulting’, die es Testern ermöglichen, Feedback und neue Impulse für ihre Arbeit zu erhalten. Diese Methoden fördern eine intensive Auseinandersetzung mit Testfällen und Anforderungen und bieten eine frische Perspektive auf etablierte Prozesse.
Christians Empfehlung lautet klar: Der beste Weg, um den Wert von Liberating Structures wirklich zu verstehen und zu schätzen zu lernen, ist das direkte Ausprobieren. Die Verfügbarkeit von Ressourcen wie liberatingstructures.com oder lokale User Groups bieten hervorragende Gelegenheiten zum Eintauchen in diese Methodenwelt. Durch das partizipative Erleben dieser Strukturen können Skeptiker oft überzeugt werden – nicht zuletzt durch die konkreten Ergebnisse und Lösungen für aktuelle Herausforderungen.
Das Gespräch mit Christian hat mir persönlich neue Einblicke in die Möglichkeiten geboten, wie wir durch innovative Workshop-Methoden unsere Arbeitsweise verbessern können. Liberating Structures stehen dabei als Symbol für eine inklusive und kollaborative Arbeitskultur. Für alle Interessierten an diesen Methoden bietet unser Austausch eine hervorragende Grundlage zum Weiterforschen und Experimentieren.