Hanser-Verlag: 5 Fragen – 5 Antworten
Der Hanser-Verlag hat mich zu den Themen Kreativität, Agile Projekte, die Macht des Testers und künftige Herausforderungen interviewt. Das Interview...
Es ist unbestritten: der strukturierte Software-Test hat sich als Profession in der IT-Branche etabliert. Nicht zu testen kann sich kaum noch ein Unternehmen leisten, sei es aufgrund der steigenden Komplexität der Systeme, der Vorgaben und Reglementierungen oder aufgrund der immer größeren Erwartung an Qualität seitens der Anwender. Ob German Testing Board, Gesellschaft für Informatik e.V. oder Arbeitskreis Software-Qualität und -Fortbildung e.V. – die Gebetsmühlen für Test und Qualität haben gerade in Deutschland Früchte getragen. So gab es Mitte 2012 von weltweit 240.000 nach ISTQB zertifizierten Testern 25.000 alleine in Deutschland. Und auch ein Blick auf den Markt zeichnet ein ähnliches Bild: Die Dichte und Bandbreite an Dienstleistern und Beratungshäusern mit einem Fokus auf Software-Test ist groß. Vom kleinen lokalen Unternehmen bis zum global agierenden Konzern ist alles dabei. Und der Bedarf an professionellen Testern bleibt hoch, das zeigen die vielen offenen Stellen in diesem Bereich. Und während die einen erst beginnen, ihren Test zu strukturieren und zu professionalisieren, sind die anderen schon so weit, um sich an Themen wie Testprozessverbesserung zu machen. Auch diese Modelle sind ausgereift und werden immer besser. Auch wenn man das als Tester immer etwas kritisch sieht, kann man sagen: “Testing made in Germany”: Ja – wir machen das gut!
…und wir wollen besser werden! Doch neben all den Möglichkeiten, die uns Testprozessverbesserungen bieten, gibt es noch andere Dinge, bei denen Tester noch viel Potential haben:
Testern, die in agilen Teams arbeiten, kommt das vertraut vor. Das Feedback und der ständige Austausch miteinander fördern die Kreativität und das Verständnis. Durch kurze Sprints sind schnelle Lösungen erforderlich. Lange Problemwälzereien werden durch die knallharte Transparenz der Daily Meetings enttarnt. Und dabei werden Tester und Entwickler im Team laufend auf ein Ziel eingenordet: Mit dem Ergebnis, beim Kunden Nutzen zu stiften.
Dazu braucht es nicht zwangsläufig ein agiles Vorgehen. Viele Dinge lassen sich auch in traditionellen Projekten umsetzen, denn es kommt auf die Einstellung und das Mindset an. Als Tester kann ich mich immer dazu entscheiden, etwas anders als bisher zu machen: Nicht nur Testfälle abzuarbeiten, sondern über den Tellerrand zu blicken, Ideen zu entwickeln, Lösungen zu diskutieren, auch Missstände dann aufzuzeigen, wenn sie nicht auf niedergeschriebenen Anforderungen basieren.
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