Cyber-Sicherheit ist heute wichtiger denn je. Hackerangriffe stehen auf der Tagesordnung. Ein Beispiel für deren potenziell verheerende Auswirkungen ist der Vorfall bei Maersk. Eva begab sich selbst auf die Suche nach Sicherheitslücken und konnte dabei teilweise tief in die Systeme von deutschen Universitäten eindringen und sensible Daten abgreifen. Ihre Nachforschungen brachten ein tieferes Verständnis für die Arbeitsstrukturen von Hackern und die Wichtigkeit, sich beim Entwickeln und Betreuen von Software in die Hacker-Perspektive hinein zu versetzen. Durch ihre Recherchen änderte Eva ihr eigenes Verhalten im Internet. Sie gibt uns wertvolle Tipps für den persönlichen Schutz, aber auch für Unternehmen und Software-Entwicklungsteams.
“Die (Hacker) arbeiten wirklich wie so ein erfolgreiches Start-Up. Die haben spezielle Abteilungen für jeden kleinen Schritt im ganzen Prozess. Es gibt Spezialisten die Zugänge in Systeme finden und verkaufen, es gibt Experten für besonders gute Trojaner oder Viren…” – Eva Wolfangel
Eva Wolfangel ist eine preisgekrönte Wissenschafts- und Technikjournalistin, Reporterin und Feature-Autorin, Rednerin und Moderatorin. Ihr Schwerpunkt liegt auf Zukunftstechnologien und der Frage, wie sich diese auf die Gesellschaft auswirken. Sie spricht und schreibt über künstliche Intelligenz, Technikethik, Cybersicherheit, virtuelle Realität, das Metaverse und Neurowissenschaften. Eva Wolfangel ist Teil der Class 2020 des Knight Science Journalism Fellowship am MIT in Boston. 2020 wurde sie mit dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. 2018 wurde sie von der Association of British Science Writers zur europäischen Wissenschaftsjournalistin des Jahres gekürt.
Highlights in dieser Episode:
In diesem Beitrag geht es um das spannende Gespräch mit der Journalistin und Autorin Eva Wolfangel über Cyberkriminalität, Hacker-Mindset und Sicherheitslücken bei Hochschulen. Erfahre, wie man sich besser schützen kann und was Unternehmen lernen können, um ihre Systeme sicherer zu gestalten.
Willkommen zu einer spannenden Folge, der uns tiefer in die Welt der Cyberkriminalität führt. Diese Woche hatte ich das Vergnügen, mit der renommierten Journalistin und Autorin Eva Wolfangel zu sprechen. Ihr Fachgebiet? Die dunklen Ecken des Internets, wo Cyberkriminelle lauern. Eva teilt ihre Einblicke in die Denkweise von Hackern, die Kunst des Social Engineering und warum es für uns alle wichtig ist, wachsam zu bleiben. Diese Unterhaltung beleuchtet nicht nur die Risiken, sondern auch, wie wir uns in einer zunehmend vernetzten Welt schützen können.
Eva beginnt unser Gespräch mit einem faszinierenden Einblick in das Hacker-Mindset. ‘Ich habe mich tatsächlich mit Kriminellen oder jemals Kriminellen direkt unterhalten,’ erzählt sie. Es ist ihre Perspektive und ihr Job, jede Lücke zu finden. Dieses Verständnis ist entscheidend – nicht nur für jene, die im Bereich der Cyber-Sicherheit arbeiten, sondern für uns alle. Denn letztlich nutzen auch Sicherheitsvorstände eine ähnliche Denkweise: Wo sind Lücken? Wie kann ich ein System auf eine Weise nutzen, die nicht vorgesehen war?
Eva teilt Geschichten aus ihren Recherchen im Darknet, einem Ort, wo alles zu finden ist: persönliche Daten, Adressen und sogar Anzeigen bei der Polizei. ‘Täglich werden so viele Systeme gehackt,’ sagt sie. Dieser Abschnitt zeigt auf erschreckende Weise, wie leicht persönliche Informationen in falsche Hände geraten können und warum es so wichtig ist, vorsichtig mit den Daten umzugehen, die wir online teilen.
Ein besonders alarmierender Teil unseres Gespräches drehte sich um Hochschulen und Universitäten. Gemeinsam mit einem ethischen Hacker hat Eva festgestellt, dass jede fünfte Hochschule signifikante Sicherheitslücken aufweist. Von Attesten bis hin zu studentischen Noten – sensible Daten waren leicht zugänglich. Dies wirft ein helles Licht auf die Notwendigkeit stärkerer Sicherheitsmaßnahmen in Bildungseinrichtungen.
Ransomware-Angriffe sind eine besonders bösartige Form der Cyberkriminalität. Eva erklärt: ‘Unternehmen sehen oft keine andere Lösung als zu bezahlen.’ Doch das fördert nur dieses kriminelle Geschäftsmodell weiter. Hier wird deutlich, wie wichtig es ist, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und nicht erst zu handeln, wenn es bereits zu spät ist.
Zum Abschluss gibt Eva praktische Tipps zur Verbesserung der eigenen Cybersicherheit: Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen und Software-Updates zeitnah installieren. Diese einfachen Schritte können einen großen Unterschied machen und bieten einen ersten Schutzwall gegen potenzielle Angriffe.