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Anforderungsmanagement und Software-Test

Requirements sind das Fundament, auf dem unsere Testaktivitäten fußen. Und wenn wir beim Testen genauer hinschauen, wird schnell klar: Testfälle sind eine versteckte Superkraft, die unsere Anforderungen gründlich auf Herz und Nieren prüfen.

Anforderungen: Das solide Fundament

Niemand würde ein Haus bauen, ohne zu wissen, wo die Türen und Fenster hin sollen. Genauso verhält es sich mit Software: Wenn unsere Anforderungen halbgar sind, dann wird der Test – so gut er sein mag – eher einer fröhlichen Schatzsuche gleichen. Wir testen vielleicht in die falsche Richtung oder vergessen wichtige Aspekte. Doch sind die Anforderungen präzise, verständlich und nachvollziehbar, haben wir das ideale Fundament für eine effiziente Testphase.

Und das muss nicht zwangsläufig eine detaillierte Anforderungsspezifikation sein. Das können auch User Stories mit Akzeptanzkriterien, Diagramme oder Scribbles sein. Schlußendlich zählt: Ist in allen Köpfen ein ähnliches Bild der Anforderungen verankert!

Wenn Testen zum Review wird

Das Tolle am Testen: Jedes Mal, wenn wir Testfälle entwerfen, nehmen wir die Anforderungen unbewusst oder bewusst erneut unter die Lupe. Ist alles logisch? Fehlen wichtige Szenarien? Passt der Anforderungstext zu den gewünschten Ergebnissen? So wird jedes Testfall-Design gleichzeitig zum Review der Anforderungen Ein Vorteil, den wir oft unterschätzen, denn Fehler lassen sich so früh und kostengünstig identifizieren. Und als Tester sind wir hier natürlich besonders kritisch. Wenn wir keine guten Testfälle ableiten können, müssen wir die Lücken und Unklarheiten klären. Architekten oder Entwickler füllen die Lücken eher automatisch durch Kreativität und logisches Verknüpfer. Dem Tester bleibt nur die Rückfrage beim Anforderer

KI: Neuer Spielgefährte im Requirements-Check

Aber wir bekommen jetzt Unterstützung - sozusagen der digitale Joker: Künstliche Intelligenz. Wir haben damit spannenden Möglichkeiten, Anforderungen zu prüfen und verbessern. Die KI wird zum statischen Analysetool. Ein paar Beispiele:

  1. Automatische Konsistenzprüfung: Die KI analysiert Requirements auf potenzielle Widersprüche. Vielleicht ist Feature A laut Anforderung X Pflicht, kollidiert aber mit Anforderung Y.
  2. Sprachliche Klarheit: Eine KI kann sprachliche Unklarheiten erkennen, beispielsweise Mehrdeutigkeiten oder Füllwörter, die viel Raum für Interpretation lassen. So werden wir frühzeitig vor schwammigen Formulierungen gewarnt.
  3. Vollständigkeits-Check: Kein Requirement soll unbemerkt fehlen. KI-basierte Tools können Lücken erschnüffeln und so für mehr Vollständigkeit in der Spezifikation sorgen – ideal, um späteren Kopfschmerzen in der Testphase vorzubeugen.
  4. Traceaceability & Impact-Analyse: Wenn ein Requirement sich ändert, rollt die KI den Faden durch alle betroffenen Bereiche. Sie zeigt auf, welche anderen Features und Tests in Mitleidenschaft gezogen werden. Transparenz ohne manuelles Durchforsten!

In einer Welt, in der sich Software immer schneller dreht und Projektrisiken stetig zunehmen, sind gute Requirements das A und O für erfolgreiches Testen - und für ein erfolgreiches Projekt! Requirements Engineering und Software-Test arbeiten hier Hand in Hand – zwei Seiten derselben Medaille. Und mit KI an unserer Seite wird aus einer guten Zusammenarbeit eine noch effizientere und effektivere.

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