Rudi ist versierter Agile- und Testing-Experte und nimmt uns mit auf seine bemerkenswerte Reise vom Tischler zum Tester. Er spricht auch über die Fähigkeiten und Eigenschaften, die erfolgreiche Tester ausmachen. Er beschäftigt sich viel mit künstlicher Intelligenz und geht der Frage nach, ob diese das Potenzial hat, den Test Engineer zu ersetzen. Eins seiner Kernthemen ist “Lernen”. Welche Lernkonzepte und -methoden funktionieren gut? Wie können wir im Job besser lernen? Das verknüpft er auch gerne mit seinen Community-Aktivitäten. Und natürlich hat er als erfahrener Tester eine Menge Tipps, Einblicke und Ratschläge für alle, die sich wie er für Software-Qualität begeistern.
“Eine ähnliche Fragestellung hat es damals gegeben, das war 1985: wird es in der Zukunft noch Handwerker geben, weil die Maschinen werden alles machen” – Rudolf Grötz
Rudolf Grötz ist seit mehr 35 Jahren in der IT unterwegs und seit 2008 passionierter Softwaretester. Er ist als Agile Engineering Coach für das Thema “Test Automation” bei der Raiffeisen Bank International AG in Wien tätig und lebt den Leitspruch “Test automation is software development!”. Neben diverser Autorentätigkeiten, u. a. für das iX-Magazin & SQ-Magazin organisiert er in Wien das Agile (Test) Automation Meetup mit 1400+ Mitgliedern und fungiert auch als Sprecher auf Konferenzen wie der Selenium Conf, Agile Tour Vienna, OOP & German Testing Day. Sein Wissen gibt er auch in Form von Online-Training u.a. für die Test Automation University weiter.
Highlights in dieser Episode:
Heute geht es darum, ob Künstliche Intelligenz (KI) die Rolle des Test Engineers ersetzen kann. Unser Gast, Rudolf “Rudi” Grötz, teilt seine umfangreiche Erfahrung aus der Softwareentwicklung und dem Testing, seine Übergänge zwischen verschiedenen IT-Rollen und seine aktuellen Einblicke in die Agile Welt sowie seine Gedanken zur Zukunft des Testing im Zeitalter der KI.
Heute stellte ich eine Frage, die viele in der IT-Branche beschäftigt: „Ersetzt AI den Test Engineer?“ Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, begrüßte ich Rudolf “Rudi” Grötz, ein bekannter Name in der Wiener Testautomatisierungs- und Agilitäts-Community. Mit seiner Erfahrung sowohl in traditionellen als auch in agilen Entwicklungsprozessen war Rudi der ideale Gast, um Licht auf diese Thematik zu werfen. Seine Perspektive ist besonders wertvoll, da er nicht nur eine beeindruckende Laufbahn in der IT zurückgelegt hat, sondern auch wegen seines außergewöhnlichen Werdegangs von einem gelernten Tischler zum Agile Engineering Coach.
Rudis Karriereweg ist alles andere als gewöhnlich. Ursprünglich als Tischler ausgebildet, weckte eine Fernsehsendung über die zunehmende Automatisierung sein Interesse für die EDV. Ein anschließender Kurs über die Grundlagen der EDV markierte den Beginn seiner Reise in die Welt der Technologie. Über verschiedene Positionen hinweg – vom Operator über den Entwickler bis hin zum Tester – hat Rudi eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Diese Vielfalt an Erfahrungen gibt ihm eine einzigartige Perspektive auf das Testing und dessen Evolution im Kontext neuer Technologien wie KI.
Während unseres Gesprächs tauchten wir tief in das Thema Künstliche Intelligenz ein. Rudi teilte seine Ansichten darüber, wie KI die Rolle von Testern beeinflussen könnte. Er betonte, dass KI zwar bestimmte Aufgaben automatisieren und somit erleichtern kann, aber nicht zwangsläufig Tester ersetzen wird. Vielmehr sieht er KI als Werkzeug, das Testern hilft, effizienter zu arbeiten. Seine Überzeugung ist, dass Tester, die sich mit KI auseinandersetzen und lernen, sie zu ihrem Vorteil einzusetzen, von dieser technologischen Welle profitieren können.
Ein wiederkehrendes Thema in unserem Gespräch war die Bedeutung des lebenslangen Lernens. Rudis eigene Karriere zeugt von ständiger Anpassungsfähigkeit und dem Willen, Neues zu lernen. Er betonte insbesondere die Wichtigkeit von Zertifizierungen wie dem ISTQB Foundation Level für Tester als Fundament ihres Fachwissens. Darüber hinaus ermutigte er dazu, stets neugierig zu bleiben und aktuelle technologische Trends zu verfolgen. Dies sei essentiell, um in einer sich schnell wandelnden Branche wie dem IT-Sektor bestehen zu können.
Neben seiner beruflichen Laufbahn engagiert sich Rudi leidenschaftlich in der Test-Community. Er gründete das Testautomation Meetup in Wien und leitet aktuell zwei Meetup-Gruppen mit Fokus auf Agile Engineering Practices. Diese Plattformen bieten Gelegenheiten zum Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie zur Netzwerkbildung. Rudis Einsatz zeigt deutlich: Der Austausch mit Gleichgesinnten spielt eine wichtige Rolle bei der persönlichen und beruflichen Entwicklung.
Zum Abschluss unseres Gesprächs reflektierte Rudi darüber, wie wichtig es ist, offen für Veränderungen zu sein und aktiv an der eigenen Entwicklung zu arbeiten. Seine Geschichte inspiriert dazu, Grenzen zu überschreiten und sich nicht von traditionellen Karrierewegen einschränken zu lassen. In einer Zeit voller technologischer Fortschritte ist es entscheidend, stets vorauszuschauen und sich Fähigkeiten anzueignen, die uns dabei helfen, die Zukunft des Testing – und darüber hinaus – aktiv mitzugestalten.