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Interview für die Reihe 'vorgestellt'
Der Hanser-Verlag hat mich zu meiner Motivation und zu Themen interviewt, die mir wichtig sind. Das Interview ist ursprünglich im Blog...
Letzte Woche war ich zu einem Podcast-Interview zum Thema Agilität und Zukunftstechnologien eingeladen. Das Gespräch wickelte sich rasch um die Idee, dass Agilität die Lösung ist, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Oh. Starke Ansage, der ich heute gerne mal Raum geben möchte.
Die erste Frage ist mal, woher denn eigentlich die Herausforderungen kommen? Entstehen sie durch Software? Ist die KI schuld? Oder die Atomreaktoren? Ich würde sagen: nein, das Problem sind nicht derlei Technologien an sich. Mit Technologie ist es wie mit einem Messer: es ist an uns, was wir mit dem Werkzeug machen – Leben retten oder versauen.
Und wir sind ja im Herzen gar nicht so böse, dass wir bewusst Unfug treiben. Vieles bekommen wir auch gut hin. Aber auch wenn jeder Einzelne eine gute Absicht verfolgt, haben wir da in Summe und als System ganz schön viel Unrat auf unserem schönen Raumschiff Erde angesammelt: Klimawandel, gesellschaftliches Gemengelage, hochdynamische Wirtschaft und volatile Märkte. Und in all dem Trubel sitzen wir, verstehen nur die eine Hälfte, die andere überfordert uns und E-Autos sollen uns jetzt retten? Eben nicht.
Technologie allein wirds nicht reißen. Jedes Werkzeug braucht einen Helden, der es zu benutzen weiß. Und das können nur wir sein. Die Arbeit liegt bei uns. Nicht das E-Auto wird uns retten, sondern wie wir künftig Mobilität leben. Nicht die KI, sondern wie wir sie einsetzen, um die Biodiversität zu fördern. Und auch die ausgeklügeltste CI-Pipeline liefert nur Schrott, wenn wir sie nicht in wohlgeformten Arbeitsprozessen nutzen.
Damit wir uns darüber überhaupt kreativ Gedanken machen können, müssen die Rahmenbedingungen stimmen. In Überforderung, Stress und Chaos wird jede gute Idee im Keim erstickt. Kontextänderung, Bewegung, Freude und der Austausch mit Gleichgesinnten auf Augenhöhe fördern hingegen Ideen und neue Gedanken. Und nicht zuletzt brauchen wir die Fähigkeit mit Krisen, Rückschlägen und Unsicherheit umzugehen – eine hohe Resilienz. All das bringen uns nicht die Tools, sondern persönliche Entwicklung.
Die erste Definition zu Persönlichkeitsentwicklung, die Google ausspuckt ist: “Persönlichkeitsentwicklung ist die Entwicklung der Persönlichkeit”. Aha. Tiefer gebuddelt haben sich historisch ja die Gelehrten schon mit dem Thema auseinandergesetzt. Größen wie Freud, Jung, Adler oder Erikson. Es gibt viele Schulen, die in Ausprägungen und Kombinationen heute den gigantischen Markt der Persönlichkeitsentwicklung beherrschen. Von Business- und Life-Coaching über Seminare, Aufstellungen und Retreats bis hin zu Gurus, Energiearbeit oder auch Handauflegen und Engelbürsten … für jeden Geschmack ist etwas dabei. Das Feld ist riesig und unübersichtlich, der Wunsch und Bedarf sehr hoch.
Aber was im Kern neben all den Stilblüten in diesem Bereich bleibt, ist ein Dreiklang der persönlichen Entwicklung:
Oha, sind das nicht auch typische Fragen in der agilen Transformation:
Auch weiter gedacht glaube, ich all die agilen Tools, Methoden und Formate sind dazu da, uns zu unterstützen. Nämlich genau dabei unseren eigenen, agilen Weg, unser agiles Mindset – oder wie man es auch gerne nennen mag – zu entwickeln. Und das ist persönliche Entwicklung.
Ja, und ist deswegen jetzt Agilität die Antwort auf die Zukunft? Ich glaube nicht. Hä? Ja genau! Aus meiner Perspektive ist sie das Vehikel, ein guter funktionierender Rahmen um uns als Einzelne, als Team und Unternehmen weiterzuentwickeln. Diese Weiterentwicklung ist die Antwort. Hinfallen, aufstehen, Krone richten, lernen und weitergehen. Um immer besser mit all den Unwägbarkeiten, Unsicherheiten und Herausforderungen umzugehen. Um unsere Resilienz zu erhöhen und damit gestärkter aus Krisen herauszukommen. Und um dann Freiraum zu haben, unsere Zukunft kreativ zu gestalten.
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