Dank Agile und DevOps erleben wir gerade einen grundlegenden Wandel, was die Art und Weise angeht, wie wir mit Qualität und Testing umgehen. Wer heute Software entwickelt, der macht eine Reise, bei der Qualität nicht mehr nur ein “nachgelagerter Check” ist, sondern von Anfang an und über jeden Schritt hinweg eine zentrale Rolle spielt. Agile und DevOps haben dafür gesorgt, dass die Entwicklungspfade neu gepflastert wurden. Dabei wurde Testing als zentrale Komponente mittendrin positioniert.
Früher wurde Testen oft am Ende eines Projekts durchgeführt. Die Entwickler haben den Code geschrieben und dann – wenn überhaupt – hat der Tester den Code zum Testen bekommen. Manchmal hat das gut funktioniert, oft wurden Fehler aber auch zu spät entdeckt, Änderungen waren teuer und das Vertrauen ins Endprodukt war … Also, sagen wir mal so: Da ist noch Luft nach oben. Agile und DevOps haben dieses Modell komplett in Frage gestellt. Plötzlich sind wir dazu aufgefordert, uns nicht erst am Schluss, sondern über den gesamten Prozess hinweg intensiv mit Qualität zu beschäftigen.
Agile hat dafür auch ein starkes Argument: Es geht nämlich gar nicht anders!
Doch wie macht man das am besten?
Ich glaube, wir müssen umdenken: Im agilen Umfeld ist Testing keine Phase, sondern eine Denkweise. Es gibt nicht den “Testing-Abschnitt” – nein, jeder Sprint, jede Iteration trägt Test und Qualitätsaktivitäten in sich. Dabei geht’s nicht nur darum, Fehler zu finden. Wir müssen auch checken, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Tests werden frühzeitig in den Entwicklungsprozess integriert und laufen idealerweise automatisiert mit. So können wir Fehler oder Sicherheitslücken erkennen, bevor sie überhaupt in das nächste Stadium gelangen.
DevOps ist noch einen Schritt weiter. Durch die Automatisierung in CI/CD-Pipelines (Continuous Integration, Continuous Delivery) werden Tests nicht nur kontinuierlich, sondern auch ohne Unterbrechung durchgeführt. Was ist das Ziel? Und das alles, damit der Code fehlerfrei live geht.
“Agile und DevOps sind der Turbo für Qualität!” “Weil es gar nicht anders geht!” - Richard Seidl
In richtig guten DevOps-Teams ist Qualität eine Frage der Einstellung. Es geht nicht mehr darum, Fehler zu beheben, sondern von Anfang an alles richtig zu machen. Die Prozesse sind so durchdacht, dass man genau weiß, was man zu tun hat: Jeder Schritt muss sauber sein. Alle im Team, von den Entwicklern über die Tester bis zu den Ops-Spezialisten, sind dafür verantwortlich, dass die Qualität stimmt.
Ich helfe Unternehmen dabei, diesen Weg zu gehen. Und das ist eigentlich ganz einfach: Zuerst werden die Grundlagen geschaffen, zum Beispiel mit ISTQB und A4Q. Dann überlegt man sich im Team, welche Qualitätsaktivitäten in jeder Phase von der Projektidee bis in die Produktion und Wartung einen Hebel darstellen – und wie groß dieser ist. Und dann geht’s mit dem Backlog los. Es ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Die Revolution im Testing ist eine Revolution in der Denkweise: Ich finde, Qualität sollte kein nachträglicher Gedanke sein, sondern ein integraler Teil des Entwicklungsprozesses. Agile und DevOps haben uns gezeigt, dass Qualität kein Zustand, sondern eine Haltung ist. Indem wir die Mauern zwischen Entwicklung, Testing und Betrieb einreißen, machen wir Platz für eine Kultur, in der Qualität im Vordergrund steht – und das stärkt letztlich das gesamte Produkt.
Für mich als Tester ist das ein Traum, der wahr geworden ist!