Der Abnahmetest wird leider oft als letzte Teststufe gesehen. Werden dann viele Fehler gefunden, dann ist die Aufregung und der Arbeitsaufwand groß. Im Idealfall wird der Abnahmetest mit dem ganzen Entwicklungsprozess verwoben. Mit der agilen Arbeitsweise wird das schon häufig so gemacht. Dann kann der Abnahmetest nämlich nicht nur Fehler finden, sondern zeigt auch, was man beim Testen alles richtig gemacht hat. Auch das ISTQB widmet sich mit dem Foundation Level Specialist – Acceptance Testing diesem Thema. Dazu hat Florian das Buch “Basiswissen Abnahmetest” geschrieben. Mit seinem reichen Erfahrungsschatz liefert er uns in dieser Folge wertvolles Wissen zum Thema Abnahmetest.
“Der dritte Aspekt beim Abnahmetest ist eigentlich der, dass man an dem sehr gut zeigen kann, oder illustrieren kann, was man beim Testen alles richtig machen kann, bzw. was man auch falsch machen kann” – Florian Fieber
Florian Fieber studierte Medieninformatik und Information Systems, danach war er als Softwareentwickler und wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Sein Fachgebiet umfasst heute alle Aspekte der Qualitätssicherung im Softwarelebenszyklus, mit einem Schwerpunkt auf Testmanagement und Prozessverbesserung. Seit 2018 ist er aktiv im German Testing Board e.V. (GTB), wo er u.a. als Leiter der Arbeitsgruppe Acceptance Testing fungiert und seit 2022 als Vorsitzender des GTB dient.
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In dieser Folge spreche ich mit Florian Fieber über das Thema Acceptance Testing. Wir tauchen in die Bedeutung, Unterschiede zwischen agilen und traditionellen Umgebungen und die Rolle von Abnahmetests in der Softwareentwicklung ein. Florian teilt seine Erfahrungen und Erkenntnisse und betont die Wichtigkeit einer frühzeitigen Einbindung in den Entwicklungsprozess.
Heute habe ich Florian Fieber begrüßt, einen erfahrenen Experten im Bereich Software-Testing. Wir sprachen über das Thema ‘Acceptance Testing’, ein Bereich, der nicht nur für die Qualitätssicherung von entscheidender Bedeutung ist, sondern auch eine Brücke zwischen Entwicklungsteams und Endanwendern schlägt. Florian brachte seine umfassenden Erfahrungen aus seiner Arbeit beim German Testing Board sowie aus der Co-Autorschaft des Buches ‘Basiswissen Abnahmetest’ ein. Seine Einsichten werfen Licht auf die feinen Unterschiede zwischen Acceptance Tests in agilen und traditionellen Entwicklungsprozessen und zeigen auf, warum es von Vorteil ist, keine Fehler im Abnahmetest zu finden.
Auf die Frage nach einer prägnanten Definition von Acceptance Testing erklärte Florian, dass es im Kern um die Bewertung geht, ob ein Produkt oder Projekt bereit für seinen Einsatz ist. Er unterscheidet zwischen systematischen Tests während des Entwicklungsprozesses und dem finalen Abnahmetest aus der Perspektive des Auftraggebers oder Nutzers. Diese letzte Überprüfung dient als ultimative Bestätigung der Produktqualität.
Ein zentraler Aspekt bei der Vorbereitung auf erfolgreiche Abnahmetests ist die klare Definition und Testbarkeit von Anforderungen. Florians Ansatz betont die frühe Integration von Testaktivitäten in den Entwicklungsprozess zur Gewährleistung einer hohen Qualität von Beginn an. Durch das gemeinsame Verständnis aller Beteiligten über funktionale sowie nicht-funktionale Anforderungen entsteht eine solide Basis für effektive Tests.
Florian betont, dass die größte Herausforderung eines effektiven Abnahmetests oft in dessen zeitlicher Platzierung liegt – zu spät im Prozess erhöht es den Umfang unnötig und führt zu ineffizientem Nachbessern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Fachexperten und Testern kann hier Abhilfe schaffen, indem sie sicherstellt, dass alle relevanten Aspekte bereits frühzeitig berücksichtigt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Acceptance Testing weit mehr als nur eine abschließende Überprüfung ist; es ist eine vertrauensbildende Maßnahme zwischen Entwicklern und Nutzern. Mit seinem Buch ‘Basiswissen Abnahmetest’ bietet Florian Fieber einen umfassenden Leitfaden für alle, die ihre Kenntnisse im Bereich des Acceptance Testings vertiefen möchten. Sein Rat: Integriere das Testing frühzeitig in den Entwicklungsprozess und nutze es als Werkzeug zur Qualitätssicherung statt zur Fehlerjagd am Ende.